Pollenallergie in der Schwangerschaft

Pollenallergie Frau am Niesen

Allergien in der Schwangerschaft sind leider nichts Seltenes. Die häufigste aller Allergien ist die Pollenallergie. Es kommt sogar vielfach vor, dass sich eine Allergie zum ersten Mal in der Schwangerschaft zeigt. Mühsam ist leider, dass gewisse Medikamente in der Schwangerschaft tabu sind.

Aber was ist eine Allergie überhaupt?

Welche Symptome hat man bei einer Pollenallergie und was kann in der Schwangerschaft dagegen unternommen werden?

Eine Allergie tritt auf, wenn das Immunsystem einer Person auf Substanzen in der Umgebung reagiert. Diese Substanzen sind als Allergene bekannt und finden sich vor allem in Hausstaubmilben, Haustieren, Pollen, Insekten, Zecken, Schimmelpilzen, Lebensmitteln und einigen Medikamenten wieder.

Wenn ihr gegen eine bestimmte Substanz allergisch seid und damit in Kontakt kommt, tritt eine allergische Reaktion auf. Dies beginnt, wenn das Allergen (zum Beispiel Pollen) in den Körper eindringt und eine Antikörperreaktion auslöst.

Die Antikörper heften sich an spezielle Zellen, sogenannte Mastzellen. Diese reagieren, indem sie bestimmte Substanzen freisetzen, sobald die Pollen mit den Antikörpern in Kontakt kommen. Eine dieser Substanzen ist Histamin. Dieses löst Schwellungen und Entzündungen aus.

Bei der Pollenallergie sieht das so aus. Allergene werden durch euch eingeatmet. Dies bewirkt die Freisetzung von Histamin. Dieser Stoff lässt die Schleimhaut eurer Nase viel Schleim produzieren, so dass diese anschwillt und sich entzündet.

Es sorgt dafür, dass eure Nase läuft, juckt und heftiges Niesen auftritt. Oft beginnen auch die Augen an zu jucken und zu wässern. Eine Pollenallergie kann extrem unangenehm sein. Da eure Nasenschleimhäute in der Schwangerschaft hormonell bedingt schon eher erschlafft sind.

Was hilft bei einer Pollenallergie?

Achtet darauf, eure Fenster nur zum Lüften zu öffnen, um nicht dauerhaft Pollen in die Wohnung zu lassen. Hilfreich ist es auch sich am besten täglich die Haare zu waschen und regelmäßig Nasenspülungen vorzunehmen. Da sich dort viele Pollen festsetzen. Fürs Auto gibt es sogar spezielle Filter, um das Eindringen von Pollen zu reduzieren. Alternative Methoden, wie Homöopathie oder TCM können auch gut helfen.

Verwendet Anti-Histamin nur nach Rücksprache mit eurem Arzt, da gewisse Präparate schädlich fürs Baby sein können.

Niedrig dosierte Cortison Nasensprays könnt ihr jedoch ohne Bedenken anwendet. Das Cortison wirkt auf die Nasenschleimhaut entzündungshemmend und abschwellend. Es wird direkt von der Schleimhaut aufgenommen und geht nicht in den Blutkreislauf über. Ideal wäre es, wenn ihr euch vor der Schwangerschaft einer Allergen-Immuntherapie unterzieht.

Die Immuntherapie basiert darauf, dass euer Körper über einen längeren Zeitraum minimale Dosen von gewissen Allergenen ausgesetzt und dadurch desensibilisiert wird. Der Körper „lernt diesen Stoff kennen“ und stuft ihn nicht mehr als gefährlich ein. So lernt er, wie er auf diesen am besten reagiert.

Euer Immunsystem reagiert danach nicht mehr mit unangenehmen Symptomen auf die Allergene. Wichtig ist, dass die Symptome für eine Schwangere erträglich gemacht werden.

Dies kann mit alternativen Methoden wie Homöopathie, Akupunktur oder doch der Schulmedizin erreicht werden. Die Methode spielt dabei eine Nebenrolle. Hauptsache es wirkt ohne dabei dem Ungeborenen zu schaden.

Liebe Grüße Dayo (Hebamme)

Beitragsfoto: Ocskay Mark / shutterstock
Dayo Sophia Oliver
Dayo ist Hebamme an einem Krankenhaus in Zürich. Und die Babytalk-Hebamme, die uns viel Wissenswertes erklärt aber auch für Fragestunden unseren Lesern zur Verfügung steht.