Das zweite Kind: Wir freuen uns Euch unsere neue Babytalk-Autorin Alina Stiehm vorstellen zu können. Sie bloggt unter Liebling ich blogge jetzt über das Leben mit zwei Kindern, Lebensfreude, Reisen, Mode und alles schöne dieser Welt. In diesem Beitrag schreibt sie über die Sehnsucht und die Erwartungen an ihr zweites Kind:
Ich habe mir schon immer viele Kinder in meinem Leben gewünscht. Genau genommen war Drei, meine magische Zahl zum Glücklich sein. Als ich in relativ jungen Jahren, mit 24 mein erstes Kind bekam, änderte dies nichts an meiner Sehnsucht nach mehreren Kindern.
Ich liebte die Zeit im Wochenbett ebenso, wie das erste Lebensjahr mit meinem Erstgeborenen. Einfach alles war rund um perfekt. Und doch: Bereits nach knapp einem Jahr stellte sich schon wieder die Sehnsucht auf ein zweites Kind ein.
Ein zweites Kind
Die Sehnsucht nach einem zweiten Kind wuchs. Ich war mir zu jener Zeit allerdings nicht bewusst, was ein weiteres Kind im Kreise unserer kleinen, noch unstabilen Familie für eine Bedeutung tragen würde. Das einzige, was ich wollte, war wieder die Babyzeit erleben zu dürfen, wie ich sie mit meinem ersten Kind bereits erleben durfte.
Diese innige, verbundene Liebe wieder spüren dürfen. Alles neu macht ein weiteres Kind? Ist dem so? Stellt ein zweites Kind alles wieder auf Anfang?
Zu unserer Freude wurde ich schnell wieder schwanger. Der Abstand meiner Kinder beträgt zweieinhalb Jahre. Für mich ist dies ein kurzer Abstand zwischen den Geschwistern. Vielleicht zu kurz, um wirklich sagen zu können, man habe die Zeit mit dem Erstgeborenen intensiv erlebt.
Für die Kinder ist der kurze Abstand ein Traum. Geschwister bedeuten so viel. Eine Gemeinschaft. Kinder unter sich, das sind Dinge, die wir Erwachsenen Kindern nie geben könnten. Egal, wie sehr wir uns auch bemühen.
Für mich als Mutter stellte sich mit der Geburt unseres zweiten Kindes eine Sehnsucht ein, die sich bis heute nicht erfüllt hat. Ich wünschte mir, dass mir genau die gleichen Emotionen, wie nach der Geburt des ersten Kindes zuteil werden würden. Aber, ist dies überhaupt möglich?
Es ist nicht mehr so wie beim ersten Kind
Heute weiß ich: Nein. Es ist eine ganz andere, neue Situation für Mütter, Väter und das erste Kind. Ich nenne es einmal so: Der alte Alltag, der muss weiterlaufen. Das große Kind muss zur Kita oder in die Schule. Seine Bedürfnisse müssen nach wie vor erfüllt werden. Ist das Baby am Schlafen, bedeutet dies nicht mehr Zeit für Mama, sondern Zeit für das Erstgeborene.
Zeit, die wunderschön ist. Die einem einen neuen Blickwinkel schenkt. Und doch gelangt man nicht selten an seine physischen und psychischen Grenzen. Ich sehnte mir die Zeit zurück, in der ich stundenlang neben meinem Neugeborenen liegen durfte.
Es einfach nur bestaunen und seinen Duft über Minuten inhalieren durfte. Diese Momente stellen bis heute ein so unermessliches Geschenk in meinem Leben dar. Sie stellten alles je dagewesene ins Nichts.
Es brauchte eine Weile, bis ich mir klar wurde, dass ich diese unstillbar wirkende Sehnsucht wohl mit keinem weiteren Kind stillen würde können. So stark der Wunsch auch war.
Das Leben mit zwei Kindern
Heute bin ich im Frieden mit zwei Kindern in meinem Leben. Habe mich an den Umstand gewöhnt, dass wenn das eine Kind gerade zufrieden ist, sehr wahrscheinlich das andere etwas hat.
Die Sehnsucht nach all der Zeit, die ich mit meinem ersten Kind hatte, ist abgeklungen, bzw. haben meine bezaubernde kleine Maus und ich Zeit für uns anders zu schätzen gelernt.
Die Zeit mit meinem zweiten Kind ist so anders. So kurz. So intensiv. Unfassbar wundervoll auf seine ganz eigene Art. Zumindest sobald man sich von seinen Erwartungen befreit hat.
Als ich diesem Umstand all seinen Raum gegeben habe, den man braucht, um sich der neuen Situation anzunehmen, war es plötzlich gar nicht mehr so schwierig, das Leben als Mama von zwei Kindern aus einem neuen Blickwinkel zu sehen, der nur einen Entschluss möglich werden lässt.
Meine zwei Kinder sind das Beste, was mir je passiert ist. Genauso, wie es jetzt ist. Zu der Zeit, zu der sie kamen und mit all den Momenten, die sie mir, in der Zeit, die wir gemeinsam hatten und haben, schenkten.
Am Ende ist es auf jeden Fall nicht schlecht, nur weil es anders als erwartet ist. Vielleicht liegt der Zauber gerade darin verborgen, dass es nicht genau dasselbe ist und wir lernen müssen mit neuen Situationen umgehen zu lernen, um glücklich zu sein.
In diesem Sinne
Eure Alina (Babytalk-Autorin)
Beitragsfoto: Dean Drobot / shutterstock
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